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Saisonvorschau zur U17 des 1. FC Köln: “Als ob ein guter Freund von Dir auf den Platz aufläuft”

Nach fast einem Jahr Pause startet die U17 des 1. FC Köln in die neue Spielzeit. In der Bundesliga West wollen die jungen “Geißböcke” unter Martin Heck wieder eine gute Rolle spielen, wenngleich die Entwicklung der eigenen Talente im Vordergrund steht.

Die U17 des 1. FC Köln in einem Testspiel gegen die U17 des BVB am 21.3.2021 (Foto: IMAGO/Herbert Bucco)

Nur knapp verpasste Tim Lemperle den Ball, den Jan Thielmann gefühlvoll in den Münchener Strafraum gehoben hatte. Es lief die letzte Minute der Partie zwischen dem FC Bayern und dem 1. FC Köln, der vehement auf den Ausgleich drückte. Auf der Kölner Bank sprang Jonas Urbig, der Ersatzkeeper der “Geißböcke”, auf und klatschte aufmunternd Beifall. Zu Hause vor seinem Fernseher verfolgte Martin Heck, Trainer der U17 des 1. FC Köln, diese Szene – und verspürte eine Mischung aus Freude und Stolz. Alle drei Spieler hatten im Kader seiner U17 gestanden, die 2019 mit ihm Deutscher Meister geworden war.

„Das macht einen extrem glücklich, wenn man die Jungs da auflaufen sieht“ sagt er. „Die haben das aber auch verdient, nicht nur von ihren fußballerischen Qualitäten her. Das sind einfach feine Kerls, charakterlich absolut top. Und so eine Jugendzeit, die geht ja nicht spurlos an einem vorbei. Schließlich hat man die Jungs in einer wichtigen Phase ihrer sportlichen und persönlichen Entwicklung begleitet. Das verbindet.“ Er hält kurz inne, dann sagt er: „Es ist ein bisschen so, als ob ein guter Freund von Dir auf den Platz aufläuft.“

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Früher Abbruch der letzten Saison – ein Rückblick

Saisonabbruch – wie ein Damoklesschwert hing dieses Wort über der Saison 2020/21 der U17-Bundesliga West. Am 24. Oktober, dem 5. Spieltag, war es dann soweit. Beim 5:2-Heimsieg gegen die U17 des Wuppertaler trat Hecks junges Team zum vorerst letzten Mal zu einem Punktspiel an. Danach ruhten sowohl Spiel- als auch Trainingsbetrieb, bis im Januar 2021 zumindest in Kleingruppen wieder trainiert werden durfte. Eine schwierige Zeit für Trainer, Staff und Spieler. „Das war wirklich eine große Herausforderung“, sagt Heck. „Wir mussten uns einiges einfallen lassen, um die Jungs bei Laune zu halten. Neben Spielformen haben wir verstärkt athletische Elemente in die Übungseinheiten eingebaut und auch das „Schwächen-Training“, bei dem wir gezielt mit jedem Einzelnen an seinen Defiziten arbeiteten.“

“Das war wirklich eine große Herausforderung. Wir mussten uns einiges einfallen lassen, um die Jungs bei Laune zu halten.”

Was im Training nicht abgebildet werden konnte, war der Wettkampf. „Das war das, was die Jungs am meisten vermissten“, erläutert Heck. „Sie kamen zwar gerne zum Training, aber da sie zunächst keine Spiele bestreiten durften, fehlte das Ziel, auf das sie hintrainieren konnten.“ Dies änderte sich im März 2021, als die U17 einige Freundschaftsspiele unter anderem gegen Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf bestritt, um sich wieder an den Wettkampfmodus zu gewöhnen.

Kaderveränderungen – Zu- und Abgänge

Wie in jedem Jahr gab es auch vor der Saison 2021/22 eine riesige Personalrochade.  So verließen 20 Spieler die U17, von denen alleine 13 Akteure zur U19 des FC aufrückten, darunter mit Kapitän Meiko Wäschenbach, Nicolas Bajlicz und Damion Downs absolute Stützen des Teams. Den Verein verließen Luis Mankartz, der sich Fortuna Düsseldorf anschloss, Maximilian Bluhm und Tom Wieschebrock, die für die U19 des Bonner SC auflaufen werden, Luca de Meester de Tilbourg, den es zur Kölner Viktoria zog, Nick Rasoulinia, der zum FC Augsburg wechselte, sowie Tobias Pawelczyk, der zukünftig das Tor der U19 des SV Wehen Wiesbaden hüten wird.

Damion Downs beim Testspiel der U17 des 1. FC Köln gegen die U17 des BVB am 21.3.2021 (Foto: IMAGO/Herbert Bucco)

Dem stehen 22 Neuzugänge gegenüber, von denen alleine 14 Spieler von der U16 zur U17 des FC aufrückten. Darunter befinden sich mit Innenverteidiger Marlon Monning und Stürmer Aaron Bayakala zwei Akteure, die zum erweiterten Kader der neuen U17-Nationalmannschaft gehören. Aus der eigenen U15 stoßen mit Torwart Luis Hauer, Defensivakteur Nick Zimmermann und den beiden Mittelfeldspielern Fayssal Harchaoui und Abdul Malik Yilmaz vier Spieler zur U17 – eine außergewöhnlich hohe Zahl.

Vier Spieler wurden von der U15 hochgezogen

„Das hatten wir schonmal bei den 2002ern, die dann hinterher U17-Meister geworden sind“, erläutert Heck. „Das machen wir nur, wenn wirklich alles stimmt, von der fußballerischen Seite her, von der Trainierbarkeit und der Bereitschaft, ein Jahr zu überspringen. Dadurch, dass die vier das jetzt schon tun, haben sie die Chance, perspektivisch ein Jahr zu gewinnen. Im Jahr darauf können sie dann aus einer Basis heraus agieren, die schon ein bisschen weiter ist. Und eines ist klar: Alle diese Jungs haben die Qualität, U17-Bundesliga zu spielen, ob das Luis Hauer im Tor ist oder Nick Zimmermann, der körperlich schon sehr weit ist, Fayssal Harchaoui, bei dem überhaupt nicht auffällt, dass er jüngerer Jahrgang ist, so gut ist er schon, oder Malik Yilmaz, der technisch eine Klasse für sich ist.“

Bei der Niederlage gegen den BVB gehörte gerade der letztgenannte Abdul Malik Yilmaz, der vom DFB in den Kader der U16-Nationalmannschaft für zwei Länderspiele gegen Österreich berufen wurde, zu den auffälligsten Akteuren in den Reihen der U17. Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn der Pfosten nicht zweimal den Abschlüssen des offensiven Mittelfeldspielers im Weg gestanden hätte. „Malik ist ein Spieler, dem man aufgrund seines technischen Könnens gerne zuschaut“, sagt Heck. „Er hat schon etwas Außergewöhnliches an sich. Aber er weiß auch, dass er körperliche Themen hat, an denen er arbeiten muss, um sich auf diesem Niveau durchsetzen zu können.“

Schließlich sollen vier externe Neuzugänge Martin Hecks Team verstärken. Innenverteidiger Julian Pauli wechselte von Borussia Dortmund zur U17 des 1. FC Köln – sehr zur Freude des Trainers. „Julian ist für uns ein eminent wichtiger Neuzugang“, erklärt Heck. „Er ist sehr abgeklärt, ein ganz feiner Junge, der unheimlich aufmerksam trainiert und ganz viel Qualität mitbringt – auch perspektivisch in Hinblick auf die U19.“

Was sie sonst noch über die U17 des 1. FC Köln wissen müssen

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