Der 1. FC Köln hat mit dem 1:0-Sieg gegen den SC Freiburg einen weiteren großen Schritt hin zur wichtigen 40-Punkte-Grenze getan, nach deren Erreichen man sich mit der Frage beschäftigen kann, was noch so alles geht in dieser Saison 2021/22. Aber erst dann! Zurück zum Spiel: Nach chancenarmem Beginn schoss Anthony Modeste bereits in der 24. Spielminute mit seinem 14. Saisontor den einzigen Treffer des Spiels, der zu drei Punkten gegen die bisher so stark auftrumpfenden Breisgauer reichte.
Das Spiel in Kürze
André Pawlak nahm mit der Hereinnahme von Jan Thielmann und Mark Uth zwei Änderungen gegenüber der Startformation gegen den VfL Bochum vor, verzichtete aber auf den vom Afrika-Cup zurückgekehrten Ellyes Skhiri. Die ersten 20 Minuten des Spiels sahen zwar zwei engagierte Teams um die Spieldominanz kämpfen, ließ jedoch Torchancen fast gänzlich vermissen. Dies änderte sich erst mit Modestes Kopfball, der nach einer präzisen Flanke von Jan Thielmann das Freiburger Tor verfehlte (23.). Nur eine Minute später zielte der französische Torjäger genauer und vollendete nach Thielmanns sehenswerter Vorarbeit zum Führungstreffer für den 1. FC Köln. Ljubicics Schlenzer verfehlte wenig später das Freiburger Gehäuse nur knapp, bevor Marvin Schwäbe kurz vor dem Pausenpfiff durch eine starke Parade nach Eggesteins Distanzschuss den Ausgleich verhinderte.
Christian Streichs Kabinenansprache schien ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben, denn sein Team ging die 2. Hälfte noch entschlossener, mutiger und aggressiver an. Der Erfolg schien sich in der 52. Spielminute eingestellt zu haben, als Roland Sallai zum vermeintlichen 1:1 ins Kölner Tor traf. Doch nach dem Studium der Fernsehbilder versagte Schiedsrichter Felix Brych dem Treffer die Anerkennung, der im Abseits stehende Nico Schlotterbeck hatte im Sichtfeld von Torwart Schwäbe gestanden. Der FC reagierte und hielt dagegen, zwei große Torchancen von Mark Uth (54.) und Florian Kainz (58.) konnten von der Freiburger Abwehr gerade noch vereitelt werden. In der Schlussviertelstunde rannte der Sportclub an, schnürte die Kölner geradezu in ihrer eigenen Hälfte ein, scheiterte aber an dem glänzend aufgelegten Marvin Schwäbe, der sehenswert gegen Günter und Höler rettete – und damit drei eminent wichtige drei Punkte für den 1. FC Köln.
Moment des Spiels
Nationalspieler Nico Schlotterbeck ist wohl selten so überlaufen worden, wie Jan Thielmann dies mit seinem unwiderstehlichen Sprint in der 24. Spielminute tat, um danach seinem Sturmkollegen Anthony Modeste den Ball zum 1:0-Treffer zu servieren.
Bild des Spiels
André Pawlak – ein anderer Trainer, dieselbe Richtung: nach vorne! (Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images)
Zahl des Spiels
10 000. Erstmals seit dem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart im Dezember erreichte die Zuschauerzahl wieder den fünfstelligen Bereich.
Zitat des Spiels
“Es war ein bisschen besonders ohne ihn. Aber wir wussten, was wir machen mussten, haben mit Herz gespielt.”
~ Anthony Modeste zum Fehlen von Trainer Steffen Baumgart
Drei Stars
Timo Hübers
Bärenstarke Vorstellung von Hübers. Der schnelle und zweikampfstarke Innenverteidiger räumte so gut wie alles weg. Das einzige, was man ihm angesichts seiner Verletzungshistorie wünschen muss, ist Gesundheit.
Marvin Schwäbe
Dass am Ende die Null steht, ist nicht zuletzt dem starken Keeper zu verdanken. So mancher Zuschauer hatte die Versuche von Eggestein und Günter bereits im Netz des Kölner Tores gesehen. Aber da war Schwäbe vor.
Jan Thielmann
War der stärkste Kölner Offensivakteur in Halbzeit 1. Nico Schlotterbeck wird so schnell nicht vergessen, wie er von dem jungen Kölner vor Modestes Tor übersprintet worden war.