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Kolumnen

Der effzeh.com-Possbüggel: Rund um den 1. FC Köln wird es nicht langweilig

Rund um den 1. FC Köln gibt es viel Diskussionsstoff – auch bei unseren Lesern, die um unsere Einschätzung bitten können. Ihr fragt, wir antworten: Der effzeh.com-Possbüggel!

COLOGNE, GERMANY - JANUARY 31: A general view inside the stadium ahead of the Bundesliga match between 1. FC Koeln and DSC Arminia Bielefeld at RheinEnergieStadion on January 31, 2021 in Cologne, Germany. Sporting stadiums around Germany remain under strict restrictions due to the Coronavirus Pandemic as Government social distancing laws prohibit fans inside venues resulting in games being played behind closed doors. (Photo by Lars Baron/Getty Images)
Foto: Lars Baron/Getty Images

Warum spielt Marvin Obuz trotz seiner starken Leistungen in der Regionalliga noch keine Rolle bei den Profis des 1. FC Köln? Droht dem FC bei dem talentierten Außenstürmer ein zweiter Fall Wirtz? (via Mail)

Ein paar Bemerkungen vorweg: Ich mag es nicht, wenn ein junger Spieler, egal wie talentiert, schon früh zu einer Art Heilsbringer hochgehypt wird, bevor er überhaupt nur einen Einsatz für die FC-Profis gemacht hat. Nur weil es fußballerisch dort schlecht läuft, sollten wir unsere Erwartungshaltung nicht einem 18-, 19-Jährigen auf die schmalen Schultern legen. Darüber hinaus bin ich nicht beim Training anwesend, kann also kaum einschätzen, wie sich Marvin Obuz dort gegen ausgebuffte Profis schlägt und wie er sich in der Mannschaft verhält. Der Sprung zwischen Regionalliga und Bundesliga ist gewaltig, das sollte nicht unterschätzt werden. Aber genug der Vorrede: Ich gehe schwer davon aus, dass Obuz oben bereits eine Chance erhalten hätte, wenn seine Vertragssituation geklärt wäre. Noch läuft sein Vertrag beim FC im Sommer aus, noch gibt es keinen Vollzug zu vermelden.

Deshalb: Ja, eventuell droht dem 1. FC Köln dort ein zweiter Fall Wirtz. Diesmal droht sogar ein Abgang ohne Ablöse, wenngleich diese beim heutigen Leverkusener nicht allzu üppig ausfiel. Dass die Konkurrenz auf einen Juniorennationalspieler, der in jungen Jahren bereits in der Regionalliga gezeigt hat, wozu er fähig ist, nicht gesondert aufmerksam gemacht werden muss, sollte jedem klar sein. Dass der FC einige Argumente in die Waagschale werfen kann, die andere Clubs nicht bieten können, dürfte der Spielerseite auch klar sein. Die Einbindung von Nachwuchshoffnungen hat zuletzt sehr gut geklappt – deswegen gibt es gerade bei einem Offensivtalent wie Obuz kaum Gründe, warum die Profis freiwillig auf dessen Qualitäten verzichten sollten. Dennoch scheint es keine leichte Entscheidung für alle Beteiligten zu sein – ein Abgang wäre auch ein Rückschlag für die neue Aufmerksamkeit, die man am Geißbockheim der Nachwuchsabteilung zukommen lässt. Dass Obuz’ Vertragssituation allerdings so ist, wie sie ist, sind auch teilweise noch Altlasten aus der jüngeren Vergangenheit.

 

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Ist der Werner ein Wolf im Schafspelz oder warum hat sein Handeln nach der Wahl wenig bis gar nix zu tun mit seinen Ankündigungen während der Bewerbungsphase? (via Twitter)

Die Unzufriedenheit mit dem aktuellen Vorstand, die sich auch in der Frage zeigt, ist tatsächlich riesig. Denn: Viel ist von dem Programm, das sich vorgenommen und auch seitens der damaligen Opposition erhofft wurde, wahrlich nicht übrig geblieben. Was können sich Werner Wolf & Co. nach fast anderthalb Jahren auf die Fahnen schreiben? Eine Umgestaltung der Gremien, die noch auf Jürgen Sieger zurückgeht. Die Trennung von Medienchef Tobias Kaufmann – zu spät und reichlich unprofessionell. Ansonsten fehlt es dem Vorstand in der Außenwahrnehmung deutlich an Profil, an Präsenz und an Persönlichkeit. Das ist ein wenig den Umständen geschuldet, aber das Desaster einzig und allein auf Corona und die schwierige Situation beim Start ins Amt zu schieben, ist dann doch zu billig.

FLYERALARM Frauen Fussball Bundesliga 1. FC Koeln - FF USV Jena 10.06.2020 Eckhard Sauren Vizepraesident 1. FC Koeln, Dr. Werner Wolf Praesident 1. FC Koeln FLYERALARM Frauen Fussball Bundesliga, 1. FC Koeln - FF USV Jena, Koeln, Franz-Kremer-Stadion DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO. *** FLYERALARM Women Soccer Bundesliga 1 FC Cologne FF USV Jena 10 06 2020 Eckhard Sauren Vice President 1 FC Cologne , Dr Werner Wolf President 1 FC Cologne FLYERALARM Women Soccer Bundesliga, 1 FC Cologne FF USV Jena, Cologne, Franz Kremer Stadion DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND OR QUASI VIDEO Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/Wunderlx

Foto: imago images/Beautiful Sports

Ich glaube aber nicht, dass Werner Wolf viele Unterstützer, von denen sich viele nach den ersten 18 Monaten abgewendet haben, bewusst getäuscht hat, um ins Amt zu kommen. Ich glaube vielmehr, dass zum einen unterschätzt wurde, wie viel Reformbedarf am Geißbockheim besteht und auf welchen Widerstand das treffen wird (siehe beispielsweise die Kaufmann-Trennung). Und zum anderen überschätzt, wie handlungsbereit gerade der neue Präsident in diesen Fragen vorgehen will. Eines muss auch gesagt werden: Nach innen scheint das neue Präsidium deutlich besser zu arbeiten als von außen angenommen wird. Das ist angesichts des massiven Vertrauensverlusts bei vielen Unterstützern auch nicht schwierig, aber im Vergleich zu den Vorgängern ein enormer Fortschritt. Dennoch: Der Vorstand braucht einen Befreiungsschlag, will er bei der anstehenden Mitgliederversammlung nicht unter die Räder kommen. Und da wird schließlich ein neuer Vizepräsident gewählt.

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Wat do nit sähs – unser Hot Take

Der 1. FC Köln braucht einen Plan B für ein eigenes Trainingszentrum in der Stadt oder sogar außerhalb Kölns. Und zwar schnellstmöglich. Das ist die logische Konsequenz aus dem Verhalten der städtischen Politik nach der Kommunalwahl, die eine Koalition aus Grün-Schwarz-Lila an die Macht gebracht hat. Die Absage an eine Erteilung eines Pachtvertrags war laut vernehmbar, das Projekt scheint damit zumindest für die kommenden Jahre erst einmal auf Eis gelegt. Die entscheidende Frage ist nun offensichtlich nicht mehr, ob ein Ausbau  am Geißbockheim überhaupt noch infrage kommt, sondern: Kann sich der FC eine große Lösung für alle Teams auf der grüne Wiese leisten? Und wo befindet sich ein entsprechendes Gelände? Fläche in Marsdorf ist zwar verfügbar, doch reicht das, wenn dort auch der Großmarkt hinzieht? Das sind Fragen, die der Verein schleunigst angehen und auch offen den Mitgliedern kommunizieren muss. Denn: So bitter es sein wird – ein Wegzug aus dem Grüngürtel scheint derzeit realistischer als ein Verbleib am Geißbockheim.

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