Und auch in Lohne setzten sich die Eindrücke fort, die bereits in den zuvor absolvierten Partien gegen unterklassige Gegner zu bewundern waren: Auch wenn die Formkurve bei Anthony Modeste im Vergleich zum zurückliegenden Halbjahr steil nach oben zeigt, heißt die klare Nummer eins im effzeh-Sturm Jhon Cordoba. Mit seiner körperlichen Präsenz, der Vehemenz in Zweikampf und vor dem gegnerischen Tor sowie der mittlerweile sogar vorhandenen spielerischen Qualität war der Kolumbianer vom VfL Osnabrück meist nur per Foul oder letztlich gar nicht zu stoppen. Behält der bullige Angreifer diese beeindruckende Frühform bei, dann geht es am Ende der Vorbereitung nur noch darum, wer neben ihm in Wiesbaden stürmen darf.
Die Neuzugänge wie Ehizibue und Schindler beeindrucken
Doch nicht nur alteingesessene Akteure wie Jhon Cordoba überzeugen in dieser frühen Phase der anstehenden Saison, auch die Neuzugänge deuten bereits mehr als deutlich an, warum der 1. FC Köln das Portemonnaie für sie aufgemacht hat. Birger Verstraete präsentierte sich gegen Werder Bremen wie selbstverständlich als der Chef im effzeh-Spielaufbau, wenngleich der Belgier dabei durchaus nicht fehlerfrei blieb. Doch die spielerischen Qualitäten und seine Fähigkeiten im Kampf um den Ball konnte der 25-Jährige, der vor kurzem für mehr als vier Millionen Euro aus Genk ans Geißbockheim kam, einmal mehr in die Waagschale werfen. „Birger, der Boss“ – so könnte es nach wenigen Wochen in Köln bereits heißen.
Noch beeindruckender trumpften allerdings bisher zwei Namensvetter auf: Kingsley Ehizibue, Neuzugang vom PEC Zwolle, könnte das langjährige Problem des 1. FC Köln auf der Rechtsverteidigerposition beheben. Extrem schnell auf den Beinen trotz 1,89 Meter Körpergröße, dazu in den Zweikämpfen enorm engagiert: Gegen Bremen machte der Niederländer noch einmal klar, dass auf der rechten defensiven Außenbahn beim effzeh an ihm kein Weg vorbeiführt. Etwas weiter vorne überzeugte derweil Kingsley Schindler erneut: Ablösefrei von Holstein Kiel gekommen war der Offensivallrounder in vorderster Front neben Jhon Cordoba aktiv und zeigte gegen Osnabrück nicht nur aufgrund seines Tores eine abermals auffällige Partie.
Die Youngster um Churlinov begehren auf
Auffällig war beim Kurzturnier in Lohne auch der kölsche Nachwuchs unterwegs: Brady Scott durfte gegen den VfL Osnabrück über 60 Minuten heran und zeigte sich dabei bis auf eine kleinere Ausnahme souverän. Deutlich mehr im Fokus war dagegen erneut Darko Churlinov, der auf der linken Außenbahn für Wirbel sorgen sollte. Das gelang dem Deutsch-Mazedonier gegen den Zweitliga-Aufsteiger wie schon in der gesamten Vorbereitung beachtlich. Der 19-Jährige geht mutig auf die Gegenspieler, traut sich in den direkten Duellen allerhand zu und nimmt dabei einiges an Risiko. Auch im Abschluss präsentiert sich Churlinov, der sogar defensiv äußerst engagiert mitwirkte, brandgefährlich – das 1:0 hatte er zunächst auf dem Fuß, wurde aber gerade noch vom Osnabrücker Verteidiger gestoppt. Cordoba staubte im Anschluss zur frühen Führung ab.
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Unterstützt wurde der Offensiv-Youngster dabei von einem Nobody, der sich zunehmend ins Rampenlicht spielt. Ismail Jakobs, in der vergangenen Saison noch für die U21 unterwegs, ist wohl die größte Überraschung der Vorbereitung und gilt auch intern als einer der Gewinner unter Neu-Coach Achim Beierlorzer. Körperlich robust und mit einem gewaltigen Tempo ausgestattet machte der Linksverteidiger ordentlich Druck nach vorne, auch wenn darunter mitunter die defensive Ausrichtung litt. Dennoch: Sowohl Churlinov als auch Jakobs konnten zeigen, dass sie nicht nur gegen Amateurteams eine wertvolle Alternative darstellen können. Und in der Hinterhand hat der 1. FC Köln ja noch Top-Talent Noah Katterbach, der derzeit durch eine Muskelverletzung zum Zuschauen verdammt ist.