Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images
Texte: Lino Göbelsmann, Martin Gödderz, Thomas Reinscheid
2020: Gut, dass du weg bist! Das dürften wohl die meisten Menschen denken, denn das zurückliegende Jahr hat mit einer immer noch weltweit grassierenden Viruspandemie große Herausforderungen mit sich gebracht, die bei einem Großteil weit über das übliche Maß hinausgehen dürften. Das galt selbstverständlich auch für den 1. FC Köln, wenngleich die Bedeutung des Fußballs inmitten der Krise einen wohl längst überflüssigen Dämpfer hinnehmen musste. Die Corona-Krise – sie hat die “Geißböcke” hart getroffen, sportlich wie finanziell. Gerade als der FC in der vergangenen Saison ins Rollen gekommen war, setzte das Virus dem Treiben ein vorläufiges Ende.
Und auch wenn ausgerechnet beim zuschauerlosen Derby der rheinischen Rivalen aus Mönchengladbach und Köln Bundesliga-Geschichte geschrieben wurde: Mit Geisterspielen können sich die wenigsten auch neun Monate nach erstmaliger Austragung ohne anwesende Fans anfreunden. “Fußball ohne Fans ist scheiße”, sprach FC-Kapitän Jonas Hector das aus, was wohl alle dachten. Dass die “Geißböcke” allerdings ohne die Fans auch scheiße Fußball spielen würden, das war dann allerdings des Guten zu viel. 18 Spiele ohne Sieg wurden es letztlich für die Kölner, bevor beim Auswärtsspiel in Dortmund endlich der Knoten platzte.
Fazit des Jahres: “Fußball ohne Fans ist scheiße”
Fast neun Monate hatten die FC-Fans auf ein Erfolgserlebnis warten müssen – und auch fußballerisch blieb das Gisdol-Team viel schuldig. Höhepunkt des Negativtrends war sicherlich das 1:6 in Bremen, als sich die Mannschaft am abschließenden Spieltag der Bundesliga-Saison 2019/20 desolat präsentierte. Doch es gab natürlich auch Lichtblicke – besonders in der Nachwuchsabteilung: Mit Sava-Arangel Cestic spielte sich ein weiterer Youngster, der aus dem eigenen Nachwuchs hochgezogen wurde, in den Blickpunkt, dazu sicherten sich sowohl U19 als auch U17 durch den Saisonabbruch im Sommer die Westdeutsche Meisterschaft. Für die A-Jugend geht es sogar in die Youth League, falls diese angesichts der internationalen Situation mit dem Coronavirus jemals stattfinden kann.
Es war ein turbulentes Jahr für den 1. FC Köln – wie so oft. Es war auch ein turbulentes Jahr für den Fußball insgesamt, für die Gesellschaft. Auch das spiegelt sich in unserem Jahresrückblick wider. Das Stadion wurde 2020 zunehmend auch Schauplatz für Meinungskämpfe, die so in der Öffentlichkeit nicht behandelt werden: Zum einen gab es die Skandalisierung der Proteste gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, die das Land im Februar noch in Atem hielten. Danach folgte der Kampf um die Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebs, die Reformbemühungen seitens der organisierten Fans und (besonders bemerkenswert) das gesellschaftspolitische Engagement einiger Spieler, die sich zu verschiedenen Themen klar und deutlich positionierten. All das und noch mehr findet ihr in unserem Jahresrückblick.
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