Der 1. FC Köln hatte gerade den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht, da kochte wieder eine Debatte hoch, die in den vergangenen Jahren immer wieder rund um die “Geißböcke” geführt wird. Nein, es ist nicht die Rede von den vermeintlich komplexen Gremienstrukturen, die angeblich eine bessere Entwicklung des Vereins behindern. Nein, es ist auch nicht die Frage nach einem Investoreneinstieg gemeint, der in der jüngeren Vergangenheit stets aufs Neue diskutiert wird. Und nein, es geht auch nicht um den umstrittenen Ausbau des Geißbockheims, der seit Jahren keinen Schritt vorankommt.
Es geht einmal mehr um Hennes, das Maskottchen des 1. FC Köln. Ein Geißbock, der dem Verein Glück bringen soll – und deshalb bei jedem Heimspiel im Müngersdorfer Stadion am Start ist. Unhaltbare Zustände, wie die Tierschutzorganisation PETA findet und den FC zum Verzicht auf sein Wappentier auffordert: „Von dem völlig veralteten Brauch, ein Tier als Glücksbringer zu missbrauchen, muss sich der 1. FC Köln endlich trennen. Der Verein sollte seinen heutigen Erfolg als Chance für einen Neustart betrachten und aufhören, Geißböcke ins Stadion zu zwingen. PETA hilft gerne dabei, eine geeignete Unterbringung für Hennes IX. und ein passendes Maskottchen-Kostüm zu finden. Wir hoffen, dass die Verantwortlichen unser Angebot annehmen“, wird Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche, in der eiligst versandten Pressemitteilung zitiert.
Neu ist diese Forderung nun wahrlich nicht. Vermutlich schon derart lang besteht die Tierschutzorganisation auf einen Hennes-losen 1. FC Köln, dass sie nicht einmal mitbekommen hatte, dass der Geißbock mittlerweile ein prächtiges Zuhause im Kölner Zoo gefunden hat. Dennoch: Auch bei uns wurde die Debatte emotional geführt. Soll der FC wirklich auf sein Wappentier verzichten? Oder sind das nur Anwürfe irgendwelcher Tierschutzspinner, die uns gebeutelten Fans nun auch noch die größte Identifikationsfigur unseres Vereins nehmen möchten? Ein Plädoyer für einen Verbleib des Geißbocks ist aus dieser Diskussion ebenso entstanden wie die Empfehlung, schweren Herzens auf Auftritte von Hennes IX. im Stadion zu verzichten.
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