Folge uns
.

Spielberichte

4:2 nach Elfmeterschießen: 1. FC Köln zittert sich beim FC Carl Zeiss Jena in die 2. Runde im DFB-Pokal

Der 1. FC Köln zittert sich beim FC Carl Zeiss Jena in die nächste Pokalrunde: Beim thüringischen Regionalligisten setzten sich die favorisierten “Geißböcke” erst im Elfmeterschießen durch. Held vom Punkt wurde Torhüter Marvin Schwäbe, der zwei Versuche der Gastgeber parieren konnte.

Skhiri und Kollegen feiern (Foto: IMAGO)

Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals: Der 1. FC Köln mühte sich beim FC Carl Zeiss Jena über 120 Minuten, musste in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen, meistert aber schließlich die Aufgabe in Jena und zog in die nächste Pokalrunde ein. Ellyes Skhiri hieß der Torschütze zum Ausgleich in der regulären Spielzeit, in der sich der FC schwertat – die Thüringer gingen bereits nach fünf Minuten durch Maximilian Wolfram.  Im finalen Elfmeterschießen avancierte Neuzugang Marvin Schwäbe zum Helden, indem er gleich zwei Strafstöße parierte.

Das Spiel in Kürze

Ohne Überraschung in der Startelf, mit Salih Özcan auf der Sechs, Benno Schmitz hinten links sowie Anthony Modeste und Jan Thielmann vorne drin, begann Steffen Baumgart sein erstes Pflichtspiel als FC-Trainer. Das im Teilabriss befindliche Ernst-Abbe-Sportfeld bot die passende Kulisse zu einer ersten Pokalrunde zwischen Regionalligist Carl Zeiss Jena und dem großen Favoriten aus der Domstadt. Und der Jenaer Neuzugang Maximilian Wolfram schockte den FC gleich nach fünf Minuten: Kingsley Ehizibue verteidigt rechts zu nachlässig, die Hereingabe verwandelt der Jenaer Angreifer, unbedrängt von Schmitz, direkt volley mit links, Marvin Schwäbe im Kölner Kasten ist chancenlos. Der FC in der Folge geschockt, eine erste Torannäherung versuchte Anthony Modeste aus 15 Metern per Kopf (16.). Köln blieb harmlos, zeigte sich nur hin und wieder durch Standards vor dem gegnerischen Tor, etwa bei einem Freistoß von Florian Kainz (23.).

Stattdessen zeigte sich Jena. Der Vorlagengeber zum 1:0, Maximilian Krauß, schoss aber knapp neben das Tor (30.). Hinten doppelten die Jenaer den bemühten Anthony Modeste, der trotzdem nach einer Kainz-Flanke zu einem weiteren Kopfball kam (36.). In einer hektischen Phase eroberte Thielmann mal einen Ball im Gegenpressing und kam am Strafraum zum Abschluss, der ihm aber nicht gelang (40.), als Ehizibue eine Minute später einen weiteren Versuch neben den Kasten setzte, skandierten euphorisierte Jenaer: „Ihr seid nur ein Karnevalsverein.“ Der FC in der ersten Halbzeit unter Steffen Baumgart: bemüht, aber weitgehend wirkungslos, 0:1.

In der 53. Minute brachte Köln den Ball nach einer Ecke im Tor unter, wegen eines Fouls im Strafraumgetümmel war das Spiel aber bereits unterbrochen. Jena konzentrierte sich aufs Zerstören und machte das weiter gut. Anthony Modestes dritter Kopfball aus kurzer Distanz nach Flanke von Schmitz parierte Lukas Sedlak (62.), es war die bis dahin beste Gelegenheit des FC.  Nach 68 Minuten kamen Ellyes Skhiri und Sebastian Andersson für Salih Özcan und Florian Kainz – Baumgart setzte also auf noch mehr Offensive und das fruchtete sofort.  Andersson machte einen Ball fest, über Jonas Hector landete die Kugel bei Uth und der gab überlegt zurück auf Skhiri, Flachschuss 1:1 (69.). Der Tunesier zeigte sofort, welche Qualität er hat und warum sich wohl einige Clubs für ihn interessieren.

https://twitter.com/fckoeln/status/1424386148391129098

Nach weiteren Abschlüssen von Uth (75.) und Hector (77.) kam dann weitere Qualität von der Kölner Bank, mit Ondrej Duda für Kingsley Ehizibue. Steffen Baumgart beorderte Schmitz nach rechts und den Kapitän Jonas Hector nach links hinten. Die Chance auf die Kölner Führung hatte dann aber erneut Skhiri, der scheiterte allerdings am guten Jenaer Keeper (87.), Ergebnis: Verlängerung. In den 30 Extra-Minuten kamen noch Leihrückkehrer Louis Schaub und Nachwuchstalent Tim Lemperle für Uth und Modeste (96.). In der 101. Minute setzte Duda derweil einen direkten Freistoß über das Tor und mit dem Halbzeitpfiff der Verlängerung stolperte Rafael Czichos einen Ball nach Ecke ins Aus (105.). Erneut Ondrej Duda kam nach Ablage von Andersson im Strafraum zum Abschluss, verzog aber leicht (108.), Lemperle setzte seinen ersten Versuch drüber (111.). Weitere Riesengelegenheit zum Siegtreffer vergaben Andersson selbst, nach Zuspiel von Schmitz scheiterte der Schwede an Sedlak (115.), und Louis Schaub per Fernschuss (120.).

Im Elfmeterschießen parierte Marvin Schwäbe dann direkt die ersten beiden Jenaer Versuche, Lemperle, Schaub, Thielmann und Duda erledigten ihre Aufgabe als Schützen und der FC steht nach einem 4:2 im Elfmeterschießen in der nächsten Pokalrunde.

Moment des Spiels

Die Einwechslung von Ellyes Skhiri und Sebastian Andersson. Bereits eine Minute danach war Andersson beteiligt und Skhiri der Torschütze des wichtigen 1:1, das erst die Verlängerung ermöglichte.

Bild des Spiels

Steffen Baumgart hat viel Arbeit vor sich (Foto: IMAGO)

Zahl des Spiels

120. So viele Minuten dauerte das Debüt des neuen kölschen Trainers Steffen Baumgart, bis sein Team sich in die nächste Runde gemüht hatte.

Zitat des Spiels

“Zweite Liga, Köln ist dabei.”

~ Hämegesang der Jenaer Fans während des Spiels

Drei Stars

⭐⭐⭐ Marvin Schwäbe

Der Pokaltorhüter und Neuzugang zeigte, warum er geholt wurde. Starker mitspielender Torwart mit viel Ruhe und Übersicht am Ball, anschließend überragend als Elfmeterkiller.

⭐⭐  Ellyes Skhiri

In seinem möglicherweise letzten Auftritt im FC-Trikot nach Einwechslung entscheidender Mann, Organisator, Beruhiger, Torschütze. Unersetzlich?

⭐ Anthony Modeste

Lief extrem viel, versuchte eine Menge, kam zu einigen Abschlüssen, blieb glücklos.

Mehr aus Spielberichte

.