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Ehrentribüne

Lebenswege beim 1. FC Köln: Dennis Kings – „Ich wäre nie nach Leverkusen gewechselt!“

Wie ergeht es ehemaligen Jugendspielern des 1. FC Köln, die den Sprung zu den Profis nicht geschafft haben? effzeh.com-Autor Kurt Ludwigs sprach mit Dennis Kings, der auch aufgrund eines schicksalhaften Zweikampfs statt großer Fußballkarriere sein Glück als Firmeninhaber fand.

Die B-Jugend des 1. FC Köln 1991/92, Dennis Kings mittlere Reihe 2. Spieler v. rechts Foto: Dennis Kings

Seit 2016 nimmt er gelegentlich an dem Donnerstags-Kick im Geißbockheim teil zusammen mit seinem Vater – und Wolfgang Overath. Der Weltmeister von 1974 kann es auch mit fast 77 Jahren nicht lassen, sich beim Hallenfußball mit zum Teil deutlich jüngeren Mitstreitern zu messen. „Er ist körperlich sicherlich nicht mehr so robust wie früher, aber wenn er am Ball ist, blitzt seine Extraklasse immer wieder auf“ erzählt Kings. Schmunzelnd fügt er hinzu: „Und ehrgeizig ist er genau wie früher. Gerät seine Mannschaft in Rückstand, wird so lange gespielt, bis das Team wieder vorne liegt. Und dann ist auch sofort Schluss.“

Dennis Kings heute Foto: Dennis Kings

Auch beruflich hat Kings von Zeit zu Zeit mit dem Geißbockclub zu tun. So hat seine Firma Wellenbrecher im Franz-Kremer-Stadion angebracht und auch Umbauarbeiten im Sitzplatzbereich des Rheinenergiestadions verrichtet. Fühlt er sich dem Verein immer noch verbunden? „Auf jeden Fall“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. „Ich habe seit vielen Jahren eine Dauerkarte, auch für die nächste Saison. Ich war schon als kleiner Junge glühender FC-Fan, und mein Herz hängt immer noch an diesem Club.“

Ein Blick zurück ohne Wehmut

Wie sieht die Bilanz seiner Laufbahn als Fußballer aus? „Ich habe superschöne Zeiten in der Jugend gehabt, war sehr erfolgreich, und mir wurde eigentlich alles zuteil, was man als Jugendfußballer erleben kann“, sagt er. „Ich bin aber auch nicht wehmütig darüber, dass ich nicht Profi geworden bin.“ Er hält einen Moment inne. „Ich habe einen guten Weg eingeschlagen, habe eine prima Firma, eine tolle Frau und ein schönes Leben. Ich bin rundum glücklich.“

Die letzten Worte habe ich immer noch im Ohr, als wir wenig später das Gespräch beenden. Die ganz große Fußballbühne war Dennis Kings nicht vergönnt gewesen, das Schicksal wollte es so, als es an einem Frühsommertag des Jahres 1991 in Uerdingen zuschlug. Als Kapitän hatte er in zahlreichen Mannschaften den Laden zusammengehalten, seine Mitspieler auf dem Spielfeld geführt. Heute leitet er mit seinem Bruder ein erfolgreiches Unternehmen, ist privat glücklich mit seiner Frau Maggi verheiratet und betreibt immer noch den Sport, der ihm als Kind alles bedeutet hatte. Er ist seiner Heimatstadt Köln treu geblieben, dem FC und, so scheint es, vor allem sich selbst.

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