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Nachspiel

Der 1. FC Köln unterliegt 0:2 beim BVB: Gut gespielt und doch verloren

Der 1. FC Köln zeigt sich bei Borussia Dortmund mindestens auf Augenhöhe, kann aber gegen einen eiskalten BVB keine Punkte mitnehmen. Trotz der Niederlage zeigt der Auftritt der “Geißböcke” einmal mehr: Der FC ist auf dem richtigen Weg.

Foto: Joosep Martinson/Getty Images

Der Mannschaftskapitän des 1. FC Köln, Jonas Hector, lag auf dem Rasen des Dortmunder Stadions. Lang ausgestreckt, erschöpft, ausgelaugt, enttäuscht. Ein Bild, das den FC-Fans aus den zurückliegenden Spielzeiten allzu vertraut ist. Und doch war es diesmal anders. Zwar hatte der 1. FC Köln die Auswärtspartie bei Borussia Dortmund nach Toren von Thorgan Hazard (40.) und Steffen Tigges (64.) mit 0:2 (0:1) verloren, war jedoch den Schwarzgelben ein würdiger Gegner gewesen. Und ja, die Dortmunder waren konsequenter und abgeklärter, das bessere Team waren sie in den 90 Minuten im Westfalenstadion indes nicht.

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Chancen auf beiden Seiten, der BVB trifft, der FC nicht

Von Beginn an entwickelte sich ein intensiv geführtes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Marco Reus verpasste den Führungstreffer zweimal knapp (25./37.), ein Tor von Mark Uth wurde wegen Handspiel annulliert (16.). Und dann wäre Ondrej Duda um ein Haar ein “Bernd-Schuster-Gedächtnistreffer” gelungen. Der ehemalige Spieler und spätere Trainer des 1. FC Köln hatte im August 1994 im Trikot von Bayer Leverkusen mit einem Schuss aus 45 Metern das 1:0 gegen Eintracht Frankfurt erzielt und dieser Treffer war zum Tor des Jahres gekürt worden. Dudas Versuch war kaum weniger gekonnt als der des “blonden Engels”, wurde jedoch von Dortmunds Keeper Kobel noch mit letztem Einsatz aus dem linken Torwinkel gekratzt.

Timo Hübers im Zweikampf mit Julian Brandt  (Foto: Joosep Martinson/Getty Images)

Thorgan Hazard war es schließlich vergönnt, seine Farben noch vor der Halbzeit mit 1:0 in Führung zu bringen (40.). Sein Kopfball aus sechs Metern war weder sonderlich hart noch besonders gut platziert, fand aber ungeachtet dessen den Weg ins Tor der Gäste. Man muss keine Kölner Vereinsbrille tragen, um von einer durchaus glücklichen Dortmunder Führung zu sprechen. Der 1. FC Köln war ebenbürtig und sollte dies auch in den zweiten 45 Minuten bleiben. Anthony Modeste hatte noch einige Chancen, Uth setzte einen Flugkopfball knapp am Tor vorbei (55.), bevor dann der eingewechselte Steffen Tigges nach einer Ecke per Kopf zum 2:0 für den BVB traf (64.). Auch danach gab sich Steffen Baumgarts Mannschaft nicht auf, konnte jedoch keine Ergebnisverbesserung mehr erzielen.

Erkenntnisse: Torchancen müssen konsequenter genutzt werden

Man spricht wohl von einer ärgerlichen Niederlage, wenn man eine Partie beschreibt wie die des 1. FC Köln beim BVB. Die Mannschaft zeigte ansehnlichen Fußball, arbeitete sich eine Reihe von Chancen heraus und erlaubte den Dortmundern wenig. Deswegen kann auch Marco Roses Aussage kaum verwundern: “Köln war der erwartet starke Gegner, sie haben es uns richtig schwer gemacht. Wir sind viel gelaufen und haben mehr Zweikämpfe gewonnen, mit Ball war der FC aber die bessere Mannschaft”, befand er nach dem Spiel. Woran lag es dann, dass die Kölner die Heimreise ohne Punkte im Gepäck antreten mussten?

“Wir sind viel gelaufen und haben mehr Zweikämpfe gewonnen, mit Ball war der FC aber die bessere Mannschaft.”

Zum einen an der Chancenverwertung, die bei allen Fortschritten, die das Team in dieser Saison macht, bislang suboptimal ist. So erzielte man aus 245 Torgelegenheiten lediglich 15 Treffer und liegt damit im unteren Drittel der Bundesligateams. Zum anderen fiel zumindest das erste Gegentor einmal wieder nach einem individuellen Fehler. Ihm ging ein verlorener Luftzweikampf voraus, bei dem beide (!) Innenverteidiger das Nachsehen gegen Julian Brandt hatten, der wahrlich nicht als Kopfballungeheuer bekannt ist. Und sonst? Da wäre Salih Özcan, der nach den Eindrücken der letzten drei Partien drauf und dran ist, tatsächlich noch zu einem recht passablen Bundesligaspieler zu reifen. Und Ondrej Duda mit seinem Versuch aus 45 Metern, der ganz sicher ein Tor verdient gehabt hätte.

Der Ausblick: Die Eisernen kommen nach Müngersdorf

Das letzte Spiel vor der nächsten Länderspielpause trägt der 1. FC Köln am nächsten Sonntag (17.30 Uhr) gegen den 1. FC Union Berlin aus. Die Hauptstädter traf in ihrer letzten Bundesligapartie der geballte Zorn der Münchener Bayern ob des 0:5-Debakels in der Pokalpartie bei Borussia Mönchengladbach, sie mussten ihrerseits fünf Treffer bei der 2:5-Heimniederlage gegen den Deutschen Meister hinnehmen. Bevor sie die Reise an den Rhein antreten, steht für die “Eisernen” aus Berlin noch das Gruppenspiel der Europa Conference League gegen Feyenoord Rotterdam auf dem Programm.

Dejan Ljubicic schirmt den Ball vor Julian Brandt ab (Foto: Joosep Martinson/Getty Images)

Bisher haben die Schützlinge von Trainer Urs Fischer die Belastungen durch den europäischen Wettbewerb bestens verkraften können, und so werden die Kölner mit einem Gegner rechnen müssen, der ihnen alles abverlangen wird. Die Chancenverwertung verbessern und individuelle Fehler reduzieren muss das Motto der Kölner sein, dann winkt Zählbares auch gegen ein taktisch so klug agierendes Team wie die Truppe von der Alten Försterei. Die Fans, die würde es freuen – am Sonntag in Müngersdorf.

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