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Analyse

Fünf Erkenntnisse aus dem Bochum-Spiel: Böcke ruinieren beim 1. FC Köln den guten Eindruck!

Gegen Bochum versaut sich der 1. FC Köln den Jahresabschluss. Vor allem, weil individuelle Fehler und taktische Vorgaben für Probleme sorgen. Unsere fünf Erkenntnisse aus dem Spiel.

COLOGNE, GERMANY - DECEMBER 21: Rafael Czichos of Cologne grabs his head after the Second Bundesliga match between 1. FC Koeln and VfL Bochum 1848 at RheinEnergieStadion on December 21, 2018 in Cologne, Germany. (Photo by Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images)
Foto:Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images

Eine Niederlage schmerzt besonders dann, wenn sie überflüssig ist. Wenn sie nicht dadurch entsteht, dass der Gegner schlichtweg besser gewesen ist als die eigene Mannschaft und deswegen völlig verdient die Punkte eingefahren hat. Wenn sie nämlich dadurch entsteht, dass die eigene Mannschaft unbedrängt stümperhafte Fehler einbaut und den Gegner geradezu zum Toreschießen einlädt. Die Leistung des VfL Bochum beim Auswärtssieg in Köln soll nicht geschmälert werden, zu organisiert, spielfreudig und kampfstark präsentierte sich die Dutt-Elf an diesem Abend.

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Doch letztlich scheiterte der 1. FC Köln zum Abschluss des Halbjahres größtenteils an sich selbst. Die individuellen Fehler der Jungs mit dem Geißbock auf der Brust waren ausschlaggebend für die vierte Saisonniederlage, die auch verhinderte, dass der effzeh als Winterkönig Weihnachten begehen darf. Doch es waren nicht ausschließlich Fehler, die eine zwischenzeitlich rassige Partie am Freitagabend prägten. Wir schauen, welche fünf Erkenntnisse sich aus der bitteren 2:3-Niederlage gegen starke Bochumer ergeben.

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Dass sich der 1. FC Köln gegen die Bochumer als äußerst zuvorkommener Gastgeber zeigte, stach bereits nach wenigen Sekunden ins Auge. Santa Czichos war offenbar der Meinung, die Gäste aus dem Revier hätten sich in diesem Jahr als sehr brav erwiesen und beschenkte Hinterseer mit dem 1:0. Später schloss sich noch Salih Claus dem munteren Reigen an – sein katastrophaler Fehlpass, den Sam zum 3:1 nutzen konnte, war beinahe so etwas wie der weihnachtliche Knockout für die Bemühungen der „Geißböcke“, den sechsten Sieg in Serie einzufahren.

COLOGNE, GERMANY - DECEMBER 21: Lukas Hinterseer of Bochum (R) celebrates after scoring during the Second Bundesliga match between 1. FC Koeln and VfL Bochum 1848 at RheinEnergieStadion on December 21, 2018 in Cologne, Germany. (Photo by Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images)

Foto: Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images

Es war letztlich der eine Bock zu viel – wobei in der Rückschau fast nur die großen ins Gewicht fallen. Doch auch viele kleine, zumeist unerzwungene Fehler sorgten dafür, dass der VfL an diesem Abend die drei Punkte aus Müngersdorf entführen durfte. Sei es, weil beide Außenverteidiger nicht den besten Tag ihrer Karriere erwischt hatten (insbesondere für Marcel Risse gilt das), sei es, weil Jonas Hector an diesem Abend im zentralen Mittelfeld reichlich verloren wirkte, sei es, weil es vorne an der Effizienz der vorherigen Partien mangelte. Am Ende stand ein verdientes 2:3 zu Buche.

Karma is a bitch

Nicht einmal eine Stunde ist gespielt, da lässt die Aufmerksamkeit in der Kölner Defensive arg zu wünschen übrig. Nach einem Foulspiel von Özcan, der seinen eigenen Ballverlust nach Timo Horns schwierigem Aufbaupass ausbügeln wollte, führen die Bochumer den Freistoß schnell aus und erwischen die effzeh-Abwehr im Tiefschlaf. Flanke, Kopfball Hinterseer, 2:1 VfL! Terodde hatte seinen Gegenspieler laufen lassen, der völlig frei zum Abschluss kam. Doch: Dabei stand der Österreicher klar im Abseits, das Tor hätte nicht zählen dürfen.

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Doch wo sich so manch einer den in der letzten Spielzeit noch verfluchten Video-Assistenten herbeiwünschte, dachten andere an das Hinspiel in Bochum. Bei brütender Hitze hatte Jorge Meré kurz vor der Pause VfL-Außenverteidiger Danilo im Kölner Strafraum zu Fall gebracht, doch Schiedsrichter Zwayer verweigerte den fälligen Elfmeterpfiff. Es hätte der Ausgleich zum 1:1 sein können – der Ärger beim Ruhrpott-Club war nach dieser Entscheidung groß. Zweimal unrecht ergibt nicht einmal recht, doch den Abseitstreffer von Hinterseer müssen auch die effzeh-Fans wohl oder über unter ausgleichender Gerechtigkeit verbuchen.

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