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Vorspiel

1. FC Köln gegen TSG Hoffenheim: Saisonstart, aber ohne Fans

Mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim beginnt für den 1. FC Köln die neue Bundesligasaison. Bei beiden Teams ist noch nicht ganz klar, wohin die Reise in der kommenden Saison geht – und Publikum gibt es in Müngersdorf nun auch keins.

COLOGNE, GERMANY - NOVEMBER 08: Ihlas Bebou of TSG 1899 Hoffenheim is challenged by Ellyes Skhiri of 1. FC Koeln during the Bundesliga match between 1. FC Koeln and TSG 1899 Hoffenheim at RheinEnergieStadion on November 08, 2019 in Cologne, Germany. (Photo by Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images)
Foto: Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images

Sebastian Hoeneß hat keine leichte Aufgabe. Denn der neue Chefcoach der TSG Hoffenheim muss sein Team auf den ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison vorbereiten. So weit, so normal: nur geht es am Samstag um 15:30 Uhr gegen den 1. FC Köln. Und wer da in der Startelf stehen wird, das wird Trainer Markus Gisdol kaum selbst wissen. Sehen wir es positiv: der großartige 1. Fußballclub Köln ist für den ersten Gegner der neuen Saison kaum auszurechnen. „Wir haben uns die Vorbereitungsspiele angeschaut. Aber sie haben jetzt auch noch zwei neue Spieler dazubekommen. Wir müssen also jetzt vor allem auf uns selbst schauen“, so drückt es der Bundesliganeuling Hoeneß aus.

Sein Konterpart, Markus Gisdol, ist geradezu euphorisch ob seiner beiden offensiven Neuen Sebastian Andersson und Ondrej Duda. Zu Letzterem, der beim FC mit der Rückennummer 18 auflaufen wird, sagt der Coach: „Er will der Spieler sein, den wir uns wünschen.“ Und wenn man sich erinnert wie Gisdols letzter Wunschzehner Mark Uth performte, kann das durchaus Hoffnung machen. Auf die Saison. Aber auch auf das erste Spiel? Fraglich. Gisdol sagt auch, dass er seinen beiden offensiven Neuzugängen Zeit geben wird. „Ich werde mich nicht aufgrund des Termindrucks der Bundesliga zu irgendetwas hinreißen lassen.“ Gute Idee so ganz grundsätzlich, löst aber noch nicht das kölsche Grundproblem vor dem ersten Spieltag: wer soll eigentlich die Tore schießen?

Verletzungssorgen auch bei den Hoffenheimern

Trotzdem: So dermaßen unterschiedlich sind die Vorzeichen vor Samstag bei den beiden Mannschaften gar nicht. Denn während in Köln Jakobs, Schmitz und Kainz lange ausfallen, Modeste noch nicht fit ist und die Neuzugänge Duda, Andersson und Arokodare gerade erstmals in das FC-Trikot geschlüpft sind, sieht es in Hoffenheim auch nicht rosig aus. Hübner, Nordveit und Stafylidis bezeichnet Neucoach Hoeneß als „herbe Ausfälle.“ Zudem hatte auch der Shootingstar der vergangenen Saison, Robert Skov, am Donnerstag, also zwei Tage vor dem Spieltag, noch nicht mit der Mannschaft trainiert. Und nach dem Pokalspiel hat auch Topstürmer und Torschütze Kramaric aussetzen müssen: „Es hat gezwickt im Leistenbereich“, erklärte Trainer Hoeneß. Und auch Sargis Adamyan, bei einigen FC-Anhänger*innen noch in unguter Erinnerung, kam wie Christian Clemens nach langer Verletzungspause zuletzt nur bei der U21 zum Zug.

Auch Neuzugänge sind bei der TSG nicht ausgeschlossen, das deutete Hoeneß ebenfalls an. Trotzdem sieht Markus Gisdol in seiner ehemaligen Mannschaft einen „top Gegner mit tollen Individualisten.“ So richtig einzuschätzen wusste Gisdol den Bundesliganeuling auf der anderen Trainerbank allerdings auch nicht. Der fiel zuletzt mit Trainingsbildern inklusive Kampfansage an den 1. FC Köln auf:

https://twitter.com/tsghoffenheim/status/1306609102861336576?s=21

Festzuhalten bleibt: munteres Rätselraten bei zwei Teams, die nicht so richtig wissen, wo die Reise hingeht.

Wieder ein Geisterspiel in Müngersdorf

Die Hiobsbotschaft aus effzeh-Sicht folgte dann am Freitagabend. Die Stadt Köln informierte den Verein darüber, dass die eingeplanten, etwa 10.000 Zuschauer*innen nicht kommen dürfen. Zwar war das durch das neue Hygienekonzept der Bundesliga so vorgesehen, doch die Corona-Fälle in Köln häufen sich. „Die Experten erwarten, dass die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Köln am Samstag einen Wert nahe an 35 bzw. über 35 erreicht“, ließ sich FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle zitieren. Damit wäre ein Grenzwert für strengere Maßnahmen erreicht, Zuschauer*innen nicht zugelassen.

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Die Hoffnung des kölschen Cheftrainers wird also gebremst. „Es wird sich anfühlen, als ob das Stadion voll wäre“, hatte Gisdol noch auf der Pressekonferenz vor der Partie gesagt. Der Gedanke dahinter: auch mit wenigen Fans ist es atmosphärischer als die Geisterspiele, die der Mannschaft in der vergangenen Saison mal so gar kein Glück brachten. Von daher setzte Gisdol darauf, dass die schwarze Bundesligaserie mit dem ersten Spieltag am Samstag ein Ende findet. Jetzt aber heißt es doch wieder, auf ins nächste Geisterspiel.

Das allerdings ist und bleibt kein gutes Vorzeichen für den FC nach den Erfahrungen der vergangenen Spielzeit, auch wenn die Entscheidung natürlich nachvollziehbar und richtig ist. Trotzdem wird sich Markus Gisdol seinen ihm gegebenen Grundoptimismus erhalten. Was bleibt ihm anderes übrig? Die Leistung im Pokal gegen Altglienicke hat seiner Einschätzung neuen Schub verliehen. Den Auftritt beim 6:0 habe wohl kaum einer der anwesenden Journalist*innen dem effzeh zugetraut, sagte Gisdol und meinte damit nicht mal das Ergebnis. Ihm gefielen vor allem Körperlichkeit und Anlauf- sowie Umschaltverhalten seiner Spieler. Und gerade in diesem Pokal-Vergleich hat die TSG Hoffenheim ja wesentlich holpriger vorgelegt. Aber: die Pokalpartie fand allerdings wenigstens vor einigen hundert Anhänger*innen statt.

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