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Meinung

Spielstil, Profikader, Jugendarbeit: Quo vadis, 1. FC Köln?

Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

Zwar ist der effzeh weit davon entfernt, stilprägend für eine Ära zu sein, wie es beispielsweise der FC Barcelona unter Pep Guardiola oder Ajax Amsterdam unter Johan Cruyff war. Es muss jedoch die Frage erlaubt sein, welchen Stil sich die sportliche Verantwortung auf die Fahnen schreibt, um auch in den nächsten Jahren in der Bundesliga zu bestehen. Doch was bedeutet das eigentlich, Spielstil?

Foto: SASCHA SCHUERMANN/AFP/Getty Images

Am besten lässt sich dieser Begriff anhand von Gegensätzen definieren. Wie sieht das Verhältnis aus zwischen Kampf und Finesse? Absicherung und Risiko? Schnellem Nach-Vorne-Spielen oder Ballbesitz für Spielkontrolle? Rationalität und Emotionalität? Irgendwo auf diesem Spektrum mit beiden Extremen an den Enden liegt eine jede Fußballmannschaft in der Bundesliga. Beim 1. FC Köln ist zu hoffen, dass man in Zukunft auf dem Rasen ein wenig mehr Finesse, ein wenig mehr Risiko, ein wenig mehr Ballbesitz und weniger Rationalität und Pragmatismus versucht. Die Schönheit des Spiels liegt schließlich nicht ausschließlich im Ergebnis.

Beim 1. FC Köln ist zu hoffen, dass man in Zukunft auf dem Rasen ein wenig mehr Finesse, ein wenig mehr Risiko, ein wenig mehr Ballbesitz und weniger Rationalität und Pragmatismus versucht. Die Schönheit des Spiels liegt schließlich nicht ausschließlich im Ergebnis.

Weg vom Pragmatismus, hin zu mehr Finesse?

Wodurch soll sich nun das Spiel des 1. FC Köln auszeichnen, damit möglichst viele Spiele gewonnen werden können? Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Peter Stöger kontinuierlich Punkte mit einer Spielweise holte, die am ehesten mit Pragmatismus umschrieben werden kann. Auf Basis des zur Verfügung stehenden Spielermaterials formierte Stöger eine Mannschaft, die in erster Linie darauf aus war, das Spiel des Gegners und damit eine hohe Zahl an Gegentoren zu verhindern. Erst in den letzten Monaten ließ sich erkennen, dass die Mannschaft durchaus auch in der Lage ist, aktiv eigene Lösungen zu finden und nicht nur auf den Gegner zu reagieren – auch wenn dies zulasten der defensiven Stabilität ging.

Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Im eigenen Ballbesitz noch mehr Lösungen finden, dabei weniger abhängig von Spielern wie Modeste oder Osako sein – diese Aufgabe wird für den effzeh in der kommenden Saison große Bedeutung haben. Verlässt der französische Topstürmer den Verein, darf sich Stöger eine gänzlich neue Spielidee einfallen lassen. Dass Modeste an mehr als der Hälfte der Tore beteiligt ist, unterstreicht dessen Bedeutung, aber auch die Anfälligkeit des Systems. Was in den vergangenen beiden Jahren noch so gut funktionierte, kann mit einem einzigen Transfer schon enden.

Modestes Torquote sorgte jedoch dafür, dass man auch im europäischen Ausland den effzeh wieder als das wahrnahm, was er lange Jahre nicht war: Ein konkurrenzfähiger Verein mit einigen internationalen Top-Spielern. Während Jonas Hector und Timo Horn auf internationaler Ebene trotz allem nur Bundesliga-Experten bekannt sein dürften, konnte Modeste durch seine Treffsicherheit den Blick auf die Domstadt lenken. Siehe da, in Köln spielt ein Star! Das Interesse und auch die Begeisterung an einem Verein steht und fällt natürlich mit den Spielern, denen man Woche für Woche zujubelt – es wird zwar nie wieder einen Spieler wie Lukas Podolski geben, allerdings ist zu hoffen, dass auch nach Modestes Abgang wieder jemand in Köln spielt, der vor allem eines hat: Flair.

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Spieler sollte der effzeh in der Zukunft setzen?

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