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Auswärtsspiel

“Schön wird es wohl nicht”

Der effzeh könnte sich in Berlin aus dem Abstiegskampf verabschieden, doch es drohen harte Zweikämpfe und wenig Torszenen, wie Herthanerin Maria befürchtet. Wir sprachen in unserem “Auswärtsspiel” mit ihr über das schwierige Restprogramm, Pal Dardai und ihre Liebe zum Geißbock.

@copy effzeh.com
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Foto: effzeh.com

Zu den Spielen unseres geliebten und glorifizierten ersten Fußballclubs Köln stellen wir in dieser Saison einem Fan der gegnerischen Mannschaft ein paar Fragen. Und weil Gegner ja immer irgendwie “auswärts” sind, egal ob der effzeh zu Hause oder auf fremdem Platz antritt, und weil die Sichtweise von “auswärts” kommt, heißt die Kategorie folgerichtig “Auswärtsspiel”. Für das Duell bei Hertha BSC (nicht Hertha BSC Berlin, wie oftmals zu lesen ist!) sprachen wir mit der Herthanerin Maria über das schwierige Restprogramm, Pal Dardai und ihre Liebe zum Geißbock!

effzeh.com: Ein Duell unter Tabellennachbarn, beide mit 33 Punkten. Können wir uns beide schon zum Klassenerhalt beglückwünschen?

Maria: Soweit würde ich noch nicht gehen. Das beißt einen am Ende nur in den Arsch. Ich gebe aber zu, dass es ganz gut aussieht. Hoffentlich klappt es auch für beide.

effzeh.com: Nach dem Duell mit dem effzeh warten schwierige Gegner auf Euch. Wie wichtig ist die Partie am Samstag aus deiner Sicht für Euch?

Maria: Sehr wichtig! Es ist das letzte Spiel in einer Reihe von vier wichtigen Abstiegskampfduellen. Aus den Spielen gegen Hamburg, Paderborn und Hannover haben wir schon sieben Punkte geholt, daher stehen wir jetzt nicht mehr so sehr unter Druck. Ein Sieg wäre natürlich trotzdem überlebenswichtig. Vor allem, weil man davon ausgehen kann, dass es aus den drei nächsten Spielen (Bayern, Gladbach, Dortmund) keine Punkte gibt.

effzeh.com: Hertha ist mit großen Hoffnungen und großen Transfers wie Salomon Kalou, John Heitinga oder Valentin Stocker in die Saison gestartet. Woran lag es, dass es so recht nicht laufen wollte in dieser Saison?

Maria: Solche “Star”-Transfers können natürlich auch ein Problem darstellen. Also wenn sie die Chemie in der Mannschaft durcheinander bringen. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob das so war. Letztlich wurde auch irgendwie der Abwärtstrend aus der Rückrunde der Vorsaison fortgesetzt. Vielleicht lag es ja wirklich am Trainerteam, dem wir zwar viel zu verdanken haben, aber manchmal passt es dann irgendwann nicht mehr. Wir hatten und haben aber auch viel mit Verletzungen zu kämpfen. Das hilft keinem Team.

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

effzeh.com: Nach der Trennung von Jos Luhukay, der auch eine effzeh-Vergangenheit hat, ist nun Hertha-Legende Pal Dardai am Ruder. Was hat sich dadurch verändert?

Maria: Wir gewinnen wieder! Das Trainerteam Dardai/Widmayer scheint zunächst Wert auf eine stabile Defensive zu legen. Und dann wird kontrolliert nach vorne gespielt. Das ist nicht besonders aufregend, hat uns aber 15 Punkte aus neun Spielen eingebracht. Zusätzlich bringt Pal frischen Wind in die Mannschaft, z.B. mit neuen Ideen: Nach dem Freitagsspiel in Hannover hat er die Mannschaft direkt nach der Ankunft am Olympiagelände um 2.30 Uhr auslaufen lassen, anstatt das wie üblich am nächsten Vormittag zu tun. Somit hatten die Spieler das Wochenende komplett frei. Ich kann mir vorstellen, dass sowas gut ankommt.

effzeh.com: Zuhause lief es zuletzt für Berlin recht gut. Wie schwer wird es für den effzeh, die “Festung Olympiastadion” zu schleifen?

Maria: Ich hoffe sehr schwer. Allerdings kommt ihr natürlich mit einem Erfolgserlebnis im Rücken nach Berlin. Aber wir arbeiten auch an einer guten Serie. Ich setze darauf, dass Valentin Stocker jetzt richtig loslegt. Den muss der FC erstmal in den Griff bekommen.

effzeh.com: Im Zuschauerschnitt liegt die “Alte Dame” knapp vor uns Kölnern, doch da scheint noch viel Luft nach oben. Schlägt das Herz der Berliner
dennoch für die Hertha?

Maria: Ja, die Luft nach oben ist da, weil viel Platz im Stadion ist. Das Olympiastadion würde ich zwar nicht so schnell eintauschen, aber es ist doch etwas zu groß für Hertha BSC. Nüchtern betrachtet ist der Verein eben nur halb so groß wie der FC. Klar gibt es in Berlin eine Menge Menschen, die theoretisch das Stadion füllen könnten. Aber so einfach funktioniert die Rechnung nicht. Es gibt viele Gründe, warum das Stadion selten mehr als halbvoll ist, aber das würde hier zu weit führen. Ob das Herz der Berliner für Hertha schlägt? Das kann ich nicht beantworten. Es gibt hier ja schließlich 3,5 Mio. (Menschen-)Herzen.

effzeh.com: Nun ist der effzeh zu Gast, im Hinspiel siegte die Hertha kurz vor Schluss durch einen abgefälschten Freistoß. Was erwartest du diesmal vom
Aufeinandertreffen?

Maria: Schön wird es wohl wieder nicht. Das waren die Hertha-Spiele zuletzt nämlich nie. Aber zurzeit geht es nur ums Punkten. Für beide Mannschaften. Ich erwarte daher typischen Abstiegskampf. Harte Zweikämpfe und wenig Torszenen.

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

effzeh.com: Wie ist generell deine Verbindung zum effzeh? Gibt es etwas, was du sofort mit unserem Verein verknüpfst?

Maria: Bevor ich bei Hertha gelandet bin, habe ich mit so einigen Vereinen sympathisiert. Der 1. FC Köln war einer davon. Ich habe mir damals sogar ein Podolski-Trikot gekauft! Und als ich ein paar Jahre in den Niederlanden gewohnt habe, bin ich mal für ein Zweitligaspiel gegen 1860 nach Köln gefahren (leider 0:2). Ich verknüpfe also meine Frühphase als Fußballfan mit dem FC. Und Hennes! Ich liebe Hennes. Anthony Ujah soll den in Ruhe lassen.

effzeh.com: Zum Abschluss: Dein Tipp bitte!

Maria: 2:0-Sieg für Hertha! Und dann könnte man uns wohl wirklich zum Klassenerhalt gratulieren.

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