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Geißbockheim

Ein roter Stern im Transferfenster

24 Jahre, Linksverteidiger sein Beruf, Filip Mladenovic sein Name – und seit kurzem der effzeh sein Verein. Das effzeh.com-Porträt des Serben, der aus Weißrussland nach Köln wechselt.

Foto: FILIPPO MONTEFORTE/AFP/Getty Images

24 Jahre alt, Linksverteidiger sein Beruf, Filip Mladenovic sein Name – und seit kurzem der effzeh sein Verein. Das effzeh.com-Porträt des Serben, der aus Weißrussland nach Köln wechselt.

Dass Filip Mladenovic mit breiter Brust in Köln starten wird, liegt nicht allein daran, dass er nun endlich beim großartigsten Verein der Welt angekommen ist. Nein, es liegt vor allem daran, dass der serbische Linksverteidiger höchst erfolgreiche Zeiten hinter sich hat. Mit BATE Baryssau, dem weißrussischen Serienmeister, sicherte sich der 24-Jährige zwei Meisterschaften (2014, 2015), einen Pokaltitel (2015) und zwei Supercup-Siege (2014, 2015). Dazu überzeugte der 1,80 Meter große Außenbahnakteur in der Champions League: In der Gruppenphase verpasste der Underdog aus Belarus gegen Prominenz wie Barcelona, Leverkusen oder der Roma nur knapp den Einzug ins Achtelfinale.

Bei den Auftritten in der Königsklasse fiel er dann auch dem effzeh auf: „Jörg Schmadtke und ich haben ihn gemeinsam in Leverkusen gesehen. Uns war klar: Wenn wir die Möglichkeit haben, ihn zu verpflichten, dann werden wir das machen. Er gibt uns langfristig mehr Möglichkeiten“, erklärte effzeh-Coach Peter Stöger im „Express“-Interview. Schon zuvor verkündete Schmadtke angesichts des nahenden Transfers des schnellen Außenverteidigers an gleicher Stelle: „Wir hatten hinten links immer eine kleine Baustelle. Während alle anderen Positionen doppelt besetzt sind, hätten wir bei einem Ausfall von Jonas Hector basteln müssen. Jetzt ist sie geschlossen“, so der FC-Sportgeschäftsführer.

Herzlich willkommen beim #effzeh, Filip #Mladenovic! Alle Infos zur Neuverpflichtung:

Posted by 1. FC Köln on Dienstag, 5. Januar 2016

Vergleiche mit Kolarov und Coentrao

Geschlossen wird sie durch den im zentralserbischen Cacak geborenen Filip Mladenovic, der bei Borac Cacak das fußballerische Rüstzeug erhielt. Nachdem es der schmächtige Linksfuß 2010 in den Profikader geschafft hatte, zog er schnell die Blicke einer fußballerischen Legende auf sich. Robert Prosinecki, einst unter anderem bei Real Madrid und dem FC Barcelona aktiv, holte den Verteidiger im Winter 2011/2012 zum Renommierklub Roter Stern Belgrad, den der Kroate zu dieser Zeit trainierte. Dort fasste Mladenovic direkt Fuß und avancierte bei den Rot-Weißen zu einer festen Größe. Vergleiche mit Nationalspieler Aleksandar Kolarov (Manchester City) machten bereits die Runde. Das blieb auch Nationaltrainer Sinisa Mihajlovic nicht verborgen, der dem Youngster im Mai 2012 zum Länderspieldebüt verhalf. Bei der 0:2-Niederlage in Frankreich agierte Mladenovic als linker Mittelfeldspieler vor einer Dreierkette. „Auch wenn wir verloren haben, war es ein wunderschönes Gefühl. Es ist die schönste Zeit meines Lebens“, erklärte er nach seiner Premiere.

“Filip ist wie gemacht für die Bundesliga” – das effzeh.com-Interview mit BATE-Experte Quentin

Auch unter dem neuen Trainer Ricardo Sa Pinto lief es für ihn hervorragend, auch wenn der Portugiese ihn mit einem prominenten Namen zu kitzeln versuchte. In Anlehnung an Real-Starverteidiger Fabio Coentrao nannte der Ex-Profi Mladenovic „Fabio“. Ein vergiftetes Kompliment, denn Sa Pinto implizierte damit auch mangelnde taktische Reife bei seinem Linksverteidiger. „Filip ist am Start seiner Karriere, aber er muss entschlossener verteidigen. Ich ärgere ihn daher ein wenig, weil auch Fabio zunächst nur den Weg nach vorne kannte. Nach vorne, nach vorne und nur nach vorne. Ich habe ihm versucht zu verstehen, wann der richtige Moment ist, anzugreifen und wann man lieber hinten bleibt. Da sind sich beide sehr ähnlich“, urteilte der 45-fache portugiesische Nationalspieler.

Geplatzte Wechsel, gekündigter Vertrag

Der Aufstieg des achtfachen U21-Nationalspieler Serbiens sollte in Belgrad nicht ewig andauern: Roter Stern schlitterte im Laufe des Jahres 2013 in einer ernstzunehmenden finanziellen Lage, die Gehälter blieben für Spieler und Trainerstab einige Monate lang aus. Für Mladenovic inakzeptabel: Der Linksverteidiger kündigte, nachdem ein Wechsel zum französischen Erstligisten Evian Thonon FC platzte, im September seinen Vertrag bei den Rot-Weißen und bekam Mitte November vor Gericht Recht. Einsätze hatte er unter diesen Umständen nicht mehr zu erwarten. „Um das Ende bei Roter Stern tut es mir leid. Aber jeder, der mit dem Klub zu tun hat, weiß, wer daran schuld ist“, bekannte Mladenovic später. „Das Einzige, das ich bereue, ist, die Meisterschaft mit Roter Stern verpasst zu haben, obwohl wir als Favorit galten.“

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