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Auswärtsspiel

#TSGKOE-Auswärtsspiel: “Vogt ist für mich eine große Überraschung”

Zu den Spielen unseres geliebten und glorifizierten ersten Fußballclubs Köln werden wir auch in dieser Saison einem Fan der gegnerischen Mannschaft ein paar Fragen stellen. Und weil Gegner ja immer irgendwie “auswärts” sind, egal ob der effzeh zu Hause oder auf fremdem Platz antritt, und weil die Sichtweise von “auswärts” kommt, heißt die Kategorie folgerichtig “Auswärtsspiel”. Wir sind nicht nur gespannt, wieviel effzeh in den Anhängern der anderen Bundesligisten steckt, sondern erwarten auch eine Einschätzung zur Situation der eigenen Mannschaft.

Sechster trifft auf Fünfter: Das klingt nach einem Spitzenspiel. Hätte man vor der Saison darauf getippt, dass sich hinter diesen Tabellenplätzen die TSG 1899 Hoffenheim und der glorreiche 1. FC Köln verbergen, wäre man wohl stante pede Richtung Merheim geschickt worden. Über den Höhenflug der Kraichgauer sprechen wir mit Hoffenheim-Fan Benjamin. Dazu erklärt er uns das Phänomen Julian Nagelsmann, die Entwicklung der Ex-Kölner Mark Uth und Kevin Vogt sowie warum sich aus seiner Sicht die Abneigung nicht auf Dietmar Hopp konzentrieren sollte.

Platz sechs in der Tabelle, in der Liga noch ungeschlagen: Die Welt dürfte für einen Hoffenheim-Fan derzeit ziemlich rosarot sein, oder?

Wichtiger als die Momentaufnahme in der Tabelle ist mir die Spielweise. Es macht Spaß, unserer Mannschaft zuzuschauen.

Ich bin momentan sehr zufrieden und lese sogar gern die Wechselgerüchte um unsere Spieler, weil das die ehrlichste Wertschätzung ist, die man erfahren kann. Wichtiger als die Momentaufnahme in der Tabelle ist mir die Spielweise, es macht Spaß, unserer Mannschaft zuzuschauen und wie die Spieler hervorragend eingebunden sind. Wären wir jetzt auf Platz sechs der zweiten Liga und würden genau so schön spielen, könnte ich damit auch gut leben – wobei es natürlich schon was anderes ist, wenn man zum Beispiel den Bayern einen Punkt abluchst.

Euphorie in Köln, Frankfurt und Berlin, überraschte Gesichter angesichts des starken Aufsteigers Leipzig – nur Hoffenheims starke Leistungen scheinen etwas unter dem Radar zu fliegen. Verwundert dich das?

Nicht wirklich, die Berichterstattung konzentriert sich eben auf das herausragendste Merkmal. Bei uns ist das die Tatsache, dass Nagelsmann ein paar Jahre jünger ist als andere Bundesligatrainer und enorm charismatisch ist, weshalb er einen Großteil der Berichterstattung, auch im Ausland, auf sich zieht. Ich denke, es hilft der Mannschaft, etwas im Windschatten von sowohl Nagelsmann als auch Leipzig spielen zu können.

Die TSG spielt einen attraktiven Ball, zählt sicherlich zu den offensivstärksten Teams der Bundesliga. Ist das eine Ausrichtung, die dir Spaß macht?

Foto: Simon Hofmann/Bongarts/Getty Images

Foto: Simon Hofmann/Bongarts/Getty Images

Na klar, wer nicht? Die Saison unter Gisdol mit insgesamt 142 Toren hat einen speziellen Platz in meinem Herzen! Die Spielweise momentan finde ich persönlich sogar noch attraktiver, da sie kontrollierter und stabiler ist. Unter Nagelsmann werden Spiele auch mal routiniert nach Hause gespielt oder sogar in der Endphase noch mal etwas geholt, das schont die Nerven schon etwas. Wenn Gisdol in der Endphase Abwehrspieler eingewechselt hat, ging mein Puls regelmäßig in ungesunde Höhen.

Insgesamt hat sich Hoffenheim unter der Feder von Julian Nagelsmann richtig gut entwickelt. Wie hat er es geschafft, aus einem unsicher agierenden Abstiegskandidaten ein Spitzenteam voller Power zu machen?

Das ist schwer zusammenzufassen, da Nagelsmann sehr viel gut und richtig gemacht hat. Seine größte Stärke ist wohl sein Charisma, mit dem er einerseits die Mannschaft hervorragend motiviert und auch den Fokus der Berichterstattung auf sich hält. Aber auch fachlich ist er sehr stark, die Mannschaft wird hervorragend taktisch auf Gegner eingestellt, ist gesund und topfit und hat eine klare eigene Spielidee. Das Potential in der Mannschaft war auch schon vorher da, durch das enorm schwierige Auftaktprogramm letzte Saison hatte sich eben eine Unsicherheit eingeschlichen, die er quasi sofort beseitigt hat. Ich hoffe, wir können ihn noch eine Weile halten.

Hattest du Bedenken, als Nagelsmann mit seiner geringen Erfahrung und seinem geringen Alter mitten im Abstiegskampf als Trainer installiert wurde?

Nein, ich kannte ihn ja schon und in der damaligen Situation konnte er auch nicht viel verlieren, entsprechend bestand kein Risiko, ihn zu verheizen.

Lest auf Seite zwei, was Benjamin zu Kevin Vogt und Mark Uth zu sagen hat, wieso ihn die Pokalniederlage nicht zu sehr wurmt und warum man lieber ihn als Dietmar Hopp schmähen sollte.

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