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Nachspiel

Kölner Remis gegen Hannover 96: Das Treten auf der letzten Stelle

Angesichts der dramatischen letzten Sekunden höchst unglücklich, insgesamt aber leistungsgerecht spielt der 1. FC Köln Unentschieden gegen Hannover 96 und bewegt sich sowohl ergebnistechnisch wie auch spielerisch nicht recht vom Fleck.

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Osako trifft nach neuer Stärke Standards

Der Führungstreffer des effzeh fiel daher wenig überraschend in Folge einer Standardsituation (dem einzigen Bereich des Kölner Spiels, der sich unter Ruthenbeck signifikant verbessert hat) sowie individueller Fehler der Hannoveraner Korb und Klaus, die Osako nach einem Freistoß am langen Pfosten gewähren ließen und dem Japaner so ermöglichten, mit einem satten Linksschuss sein zweites Saisontor zu erzielen. “Osako ist, wenn er fit ist, ein ganz wichtiger Faktor für uns – er hat ein gutes Spiel gemacht”, lobte Ruthenbeck den Japaner nach der Partie.

Nach der Führung (und auch das ist ein roter Faden) stellte der effzeh allerdings jegliche Offensivbemühungen ein, schob umgehend weiter zurück und ließ sich von den bis dato wenig gefährlichen Gästen komplett in die eigene Hälfte drängen.

Spielend leicht überbrückte 96 das kölsche Mittelfeld und kam im Minutentakt zu guten Chancen durch Fossum und Bebou, ehe Füllkrug nur folgerichtig sieben Minuten nach dem Osako-Treffer den Ausgleich nach einer feinen Kombination durch das komplett verwahrloste Kölner Mittelfeldzentrum erzielte.

Sanes Tritt gegen Terodde mit Folgen

Das Füllkrug-Tor sollte für längere Zeit die letzte waschechte Strafraumszene bleiben. In der zweiten Hälfte nutzten sich die beiden Teams gegenseitig ab, ohne jedoch hundertprozentige Chancen zu kreieren.

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Spätestens als Sane seinen Gegenspieler Terodde so hart am Kopf traf, dass dieser benommen vom Feld getragen werden musste (laut Ruthenbeck hat sich der Stürmer wohl eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen), und im Anschluss daran statt Pizarro Simon Zoller als Sturmspitze ins Spiel kam, war die offensive Durchschlagskraft des Heimteams trotz aller Bemühungen auf ein Minimum begrenzt.

Hannover verteidigte geschickt, der effzeh tat sich wie gewohnt gegen derartige Gegner schwer, Lücken zu finden, schien aber trotz der insgesamt prekären Lage und der Dringlichkeit eines Sieges auch nicht mit geballter Offensivkraft auf einen Führungstreffer zu drängen, wobei er auch mehrfach Pech mit falschen Abseitsentscheidungen gegen sich hatte.

Koziello mit vielversprechendem Heimspieldebüt

Erst Vincent Koziello, der in der 70. Minute für den indisponierten Milos Jojic kam, brachte wieder mehr Schwung ins Spiel. Der während des Aufwärmens von den Rängen aufgrund seiner Statur vielfach noch belächelte Franzose verstand es, offene Räume zu finden, den vertikalen Weg nach vorne zu suchen und präzise Pässe zu spielen.

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Doch auch mit dem quirligen Neuzugang blieben richtige Torchancen Mangelware. Lediglich ein Fernschuss von Yuya Osako sorgte in der 81. Minute noch einmal für den Anflug von Gefahr, wobei am Ende ein besorgniserregendes Torschussverhältnis von 6:15 gegen die Ruthenbeck-Elf stand.

Ruthenbeck-Elf tritt auf der Stelle

So blieb es bei einem gerechten 1:1, das dem Tabellenschlusslicht rein gar nichts bringt außer die Erkenntnis, dass man spielerisch zwar nicht weit entfernt ist von Mittelfeldteams wie 96, allerdings auch alte Krankheiten nicht geheilt bekommt. Der effzeh tritt auf der Stelle – tabellarisch eine äußerst unangenehme Stelle, die wenig Grund zur Hoffnung macht. Wenig Grund zur Hoffnung auf den Start einer Siegesserie und den Beginn des Wunders machte auch der einmal mehr couragierte, insgesamt aber spielerisch nicht verbesserte Auftritt des Teams. Nichts Neues also für den Tabellenletzten.

>>> Spielbericht: Heimspiel gegen Hannover endet 1:1

Dass man bei den “Geißböcken” trotz all der Rückschläge dennoch nicht die Flinte ins Korn werfen will, ist ebenfalls nichts Neues. “Ich werde nicht aufgeben und die Jungs werden dies auch nicht tun”, zeigte sich Trainer Ruthenbeck nach der Partie schon fast routiniert kämpferisch. “So wie wir gespielt haben, spielt keine Mannschaft die aufgibt.” Seine Spieler dürften da noch mit der Schlussszene und der Entscheidung des Video-Schiedsrichters gehadert haben. “Unfassbar, einfach unfassbar”, wusste Timo Horn nur noch zu berichten. Dominique Heintz erklärte derweil konsterniert: “Das sind die schlimmsten Entscheidungen für Fußballer.” Auch das ist ein roter Faden in dieser Saison.

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